Am 20. und 21.09.2017 erlebten die Schülerinnen und Schüler ein event der besonderen Art. Zum wiederholten Mal besuchte der kanadische Sänger und songwriter Paul O’Brien die Gesamtschule Nordstadt, in der er mittlerweile viele Freunde gefunden hat. Zu diesen dürften nach seinem Besuch auch die Kinder des 5. Jahrgangs und die Kinder und Jugendlichen gehören, die besondere Betreuung durch unsere Sonderpädagogen erfahren.
Jeweils zwei Jahrgänge der 5. Schuljahre nahmen für eine Stunde mit ihren Klassenlehrerinnen und einer unserer Musiklehrerinnen, Pinja Mayer, an einem workshop mit Paul O’Brien teil und hatten sichtlich Freude und Spaß an den musikalischen Spielen, die Paul mit ihnen durchführte. Natürlich spielte er ihnen auch aus seinem Repertoire vor und animierte seine kleinen und großen Zuhörer und Zuhörerinnen zum Mitmachen und Mitsingen. Da Paul vor seiner Karriere Lehrer an einer Schule für Kinder mit besonderem Förderbedarf war, hat er ein Gespür für solche Schülerinnen und Schüler, die unsicher sind oder vielleicht auch zu den stillen und oft wenig beachteten Kindern gehören. Treffsicher holte er sie aus den Gruppen heraus, gab ihnen Sonderaufgaben und ließ sie mit musizieren; immer so, dass niemand bloßgestellt wurde und alle mit einem lachenden und stolzen Gesicht zu ihren Plätzen zurückkehrten (übrigens auch die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer).
Am zweiten Tag war dann der Schulchor an der Reihe. Im Frühjahr hatte Paul mit den Sängerinnen und Sängern und anderen Schulen, bei denen er zu Besuch war, bereits ein Konzert vorbereitet.
Jetzt sollte für ein Konzert in der Reformationskirche geprobt werden, das am Nachmittag stattfinden sollte. Da der Chor mittlerweile auf circa 30 Kinder und Jugendliche angewachsen ist, war es für Paul und die Chorleiterin, Jessica Schlömer, ein Leichtes, die geplanten Lieder einzuüben. Paul hatte eigens für den Anlass am Wochenende noch ein Lied geschrieben, das er mit den Chorsängerinnen und -sängern einstudierte. Mit nur wenigen Pausen sangen und übten die Kinder bis zum frühen Nachmittag. Es war erstaunlich, wie schnell sich alle auf die sehr professionelle Art und Weise Pauls einlassen konnten.
Paul schafft es, den Kindern Fähigkeiten zu entlocken, die sie selbst an sich nicht erkannt haben oder bei denen ihnen der Mut fehlt, sie vor anderen zu zeigen. Solche Erlebnisse sind für unsere Kinder und Jugendlichen über diesen Tag und die Musik hinaus äußerst wichtig. Sie werden selbstbewusster und mutiger, auch in vielen anderen Bereichen.
Das Ergebnis war dann auch entsprechend. Am Nachmittag zeigte der Chor sein Können. Kinder, die sonst eher zurückhaltend sind, trauten sich solistische Parts zu übernehmen. So begleitete sich eine Schülerin des 7. Schuljahres selbst zu einem Song von Adele, ein E-Gitarrist aus der Klasse 11 gab zum ersten Mal vor Publikum ein selbstkomponiertes Stück zum Besten und ein weiterer Schüler der 11. Klasse spielte zum ersten Mal überhaupt vor Publikum auf dem Flügel. Weitere Schülerinnen und Schüler sangen jeweils den Refrain aus “Halleluja” von Leonard Cohen, und eine weitere Schülerin der Oberstufe sang ein portugiesisches Volkslied in ihrer Muttersprache. Bei allen Songs hielt sich Paul völlig im Hintergrund und ließ den Kindern den Vorrang. Durch sein begleitendes Gitarrenspiel und seinen Gesang gab er ihnen die Sicherheit sich so zu öffnen.
Am Ende gab es andauernden, begeisterten Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich die Zeit genommen hatten, die Vorführung zu besuchen.
Allen Beteiligten war klar: Paul muss wiederkommen.