Auschwitz Blog

Am Anfang unseres Projekts „Gegen das Vergessen – Studienfahrt nach Auschwitz)

Bevor wir diesen Bericht beginnen, wollen wir auf unser Projekt aufmerksam machen.

Wir sind eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die sich aus eigener Überzeugung dafür entschieden hat, am diesjährigen Projekt (2018/19) „Gegen das Vergessen teilzunehmen. Dieses Projekt wird nun schon zum vierten Mal stattfinden. Es wurde durch einen Lehrer unserer Schule getragen und wird unter seiner Leitung geführt.

In diesem Projekt geht es darum, mehr über das Geschehen im zweiten Weltkrieg zu erfahren. Hauptsächlich geht es aber vor allem um die Verfolgung und den anschließenden Massenmord an einer unschuldigen Menschengruppe. Wir bekommen die Chance, auf die Suche nach den fehlenden Seiten unserer Geschichtsbücher zu gehen, die noch ungeschrieben sind. Taten, die totgeschwiegen und am liebsten unter den Teppich gekehrt werden, damit sich ja niemand erinnert, können wir in dem Projekt aufarbeiten und hinterfragen. Unsere Aufgabe besteht nun darin, den Menschen die vergangenen Taten unserer Nation näherzubringen. Das Zitat: „The one who does not remember history is bound to live through it again” des Realismus Kritikers George Santayana (1863-1952) spiegelt das Motto unseres Projekts wieder. Bis zum Höhepunkt der Arbeit an der Geschichte, bleibt uns zum Glück noch genug Zeit, um uns mit dem Judentum ausführlich auseinanderzusetzen.

So ging es für uns am 19. November nach Düsseldorf in das jüdische Nelly-Sachs-Seniorenheim, das im jüdischen Sprachgebrauch Elternheim genannt wird. Dort bekamen wir die Möglichkeit, uns mit dem Leiter Herrn Römges in der Synagoge des Hauses zu unterhalten. Nach der Begrüßung wurden wir direkt in die ersten drei Themen eingeführt. Dieses waren Allgemeinwissen, Feiertage und wichtige Gegenstände in der Synagoge (und in jüdischen Familien). Die Themen wurden uns nahegebracht, die ersten Fragen zudem auch schon geklärt.

Im Anschluss stieß der Rabbiner Kaplan zu uns, um uns einen Einblick in heilige Dinge, wie die Tora zu gewähren. Er erklärte, wie wichtig sie für das Judentum sei. Außerdem erläuterte er auch den aufwändigen Herstellungsprozess der Tora und was mit ihr passiert, wenn sie nicht mehr genutzt wird.

Zu guter Letzt ergriff Herr Römges nach der Verabschiedung vom Rabbiner wieder das Wort und eröffnete die Fragerunde, in der wir sogar vernünftige Antworten auf Fragen bekamen, die in unserer Gesellschaft sonst als „dumm“ oder ähnliches abgestempelt werden würden.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es für uns eine einmalige Gelegenheit war, für die wir immer noch sehr dankbar sind. Wir sind mit dieser Erfahrung und dem neu dazu gewonnenen Wissen einen Schritt näher an unser Ziel gelangt. Unser Ziel? So viele Menschen zu erreichen, wie möglich, um ihnen zu zeigen, wie wichtig es ist, Dinge zu hinterfragen und nicht einfach einer Ideologie zu folgen, die sogar einen Massenmord zur Folge haben könnte.

Autorin: Lea Baron (Klasse 9.3)