Dany Bober – eine jüdische Zeitreise

Eine Jüdische Zeitreise mit Dany Bober

Seit vier Jahren fährt eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern unserer Schule für fünf Tage nach Auschwitz und Birkenau. Vor Ort wollen sich die Jugendlichen ein Bild davon machen, wie entwürdigend und menschenverachtend die Nationalsozialisten von 1940 bis 1945 im Stammlager Auschwitz und im Vernichtungslager Birkenau mit Menschen umgegangen sind, die nicht ihren Vorstellungen entsprachen. Unvorstellbares Leid haben dabei, neben vielen anderen, vor allem jüdische Menschen erfahren.

Wir möchten unsere Jugendlichen damit konfrontieren, uns mit ihnen darüber auseinandersetzen und sie bitten, ihre Erfahrungen an die Menschen weiterzugeben, die allzu leichtfertig auf Parolen hören, die heute bestimmte Menschengruppen zu diskriminieren versuchen.

In diesem Jahr haben wir die tolle Möglichkeit bekommen, Kontakt zu einem Menschen herzustellen, der auf einfühlsame Weise musikalisch die Geschichte der jüdischen Kultur vermittelt. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei den Verantwortlichen des Barbaraviertels.

Jüdische Kultur ist schon aufgrund ihrer unterschiedlichen geographischen und historischen Bezüge eine sehr vielfältige Kultur. Dies gilt auch für die Musik. Mit der Katastrophe des Nationalsozialismus kam die Entwicklung jüdischer Lieder in Europa weitgehend zum Erliegen. Heute denken viele in diesem Zusammenhang sofort an Klezmer Musik. Dass jüdische Musik viel mehr beinhaltet, zeigt Dany Bober auf vielfältige Weise. Dany Bober ist 1948 in Israel geboren. 1956 remigrierten seine Eltern mit ihm in die Geburtsstadt seines Vaters, Frankfurt am Main. Seit 1976 lebt er in Wiesbaden.

Für seinen Vortrag „Eine Jüdische Zeitreise“ hat Dany Bober die in der Zeit der Weimarer Republik auf deutschen Kleinkunstbühnen beliebte Form des features gewählt. Hierbei tragen die unterschiedlichsten Stilelemente wie Lieder, Berichte, Mundartgedichte und Humor zu einem interessanten und informativen Vormittag bei.

Dany Bober möchte nicht den strafenden Zeigefinger zeigen. Seine Absicht besteht darin, den Jahrtausende alten Judenhass, die Pogrome und Unterdrückung und Vorurteile zu überlagern mit der jüdischen Seele, ihrem Humor, ihrer Schlagfertigkeit, Standfestigkeit, Traurigkeit, Sehnsucht und ihrem Urvertrauen in Gott.